Mehr ist Mehr – Farben, Muster & Gegenstände kombinieren

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Minimalistische oder volle Wohnung
Oben: Ohne viel Schnickschnack. Unten: Mit viel Schnickschnack.

Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Vielleicht ein Scheibchen Käse obendrauf oder noch 100 g Gehacktes dazu? Normalerweise antworten wir an der Theke dann: „Nein danke, das war’s.“ Bei Wandtrends lassen wir diese Aussage aber heute nicht zählen. Wir finden: Da geht noch was! Und auf die Frage, ob es noch ein bisschen mehr sein darf, antworten wir definitiv mit einem großen JA!

Auf dieser Seite geht es heute um das Motto „Mehr ist Mehr“. Also keine Scheu vor üppiger Dekoration, bunten Farben, Mustermix und einer knallbunten Wand mit vielen Bildern. Denn das liegt voll im Trend. Ideen für den „Mehr ist mehr“-Stil gibt es hier.

Mehr Muster – Bunte Strukturen an der Wand

Buntes Blütenmuster an der Wand
Buntes Blütenmuster an der Wand

Klischee: Muster überfordern das Auge. Wir klären auf: Stimmt nicht.

Dass Muster das Auge überfordern, stimmt so nicht. Natürlich kennen wir das, wenn wir ein Muster sehen und uns die Augen flimmern oder wir spontan denken „Das geht gar nicht!“. Dieser Effekt lässt sich allerdings leicht abstellen.

Wer bunte Muster in die Wohnungsgestaltung integriert, kann zwei oder mehr Farbtöne mischen, sollte dabei allerdings darauf achten, dass nur eine der Farben wirklich dominant ist. Auf unserem unteren Bild sind das die pinken Punkte, die sich von den grauen und schwarzen Elementen abheben.

Bunte Wandgestaltung mit einem Punktemuster
Bunte Wandgestaltung mit einem Punktemuster

Muster an der Wand können ganz bewusst als Blickfang eingesetzt werden. Damit ein Muster zum Muster wird muss es sich wiederholen. Eine einzelne Reihe Punkte reicht hier also nicht aus. Stattdessen findet sich eine raumhohe Bordüre, die in Form einer Tapetenbahn mit dem entsprechenden Muster bzw. als selbstgemachte Wandgestaltung in die Wohnung kommen kann.

Mit Mustern müssen Sie also nicht geizen. Wichtig dabei sind zwei Dinge: Lenken Sie die Aufmerksamkeit bewusst auf einen Aspekt des Musters (z.B. dominante Farbe) und sorgen Sie für ausreichend neutrale Flächen, wie etwa die weißen Wände um das Muster herum. Wie viel „Mehr ist Mehr“ es in Sachen Muster sein darf, entscheiden Sie selbst.

Mehr Dinge – Dekorative Anordnung von Krimskrams

Dekorative Küchengegenstände
Dekorative Küchengegenstände auf einem Regal

Klischee: Dinge offen herumstehen zu lassen, geht gar nicht. Wir klären auf: Geht doch.

Küche mit vielen Gegenständen dekoriert
Küche mit vielen Gegenständen dekoriert

Früher haben wir gelernt, dass alles immer schön säuberlich in Schränken, Schubladen, Kisten und Kasten verstaut sein soll. In idealen Wohnungen sollte nichts herumliegen und möglichst nichts darauf hinweisen, dass hier tatsächlich Menschen leben. Ok, die Ironie war gewollt. Deshalb gilt: Einfach zeigen, was man hat und benutzen, was man braucht.

Inspiriert vom industriellen Werkbankcharme sind moderne, offene Ordnungssysteme. Utensilien hängen in der Küche an Leisten, Haken und Halterungen. In Körben, Dosen und Kisten werden Dinge mehr oder weniger offen deponiert.

Dass dieses Prinzip nicht nur in Landhausküchen oder rustikalen Räumen benutzt werden kann, zeigt die Küche auf dem folgenden Bild. Die verschiedenen Gegenstände werden locker thematisch sortiert. Hier ist allerdings zu beachten, dass es keine Farbe gibt, die im Arrangement besonders hervorsticht. Die Gegenstände bewegen sich in einem farblosen Spektrum zwischen Schwarz und Weiß bzw. werden durch neutrale Holztöne ergänzt.

Dekoratives Küchenregal mit vielen Gegenständen
Dekoratives Küchenregal mit vielen Gegenständen

Krimskrams anordnen kann also gut aussehen, wenn Sie einige Regeln befolgen. Am Ende sieht das Gesamtbild dann zwar „zusammengewürfelt“ aus, wirkt aber trotzdem nicht zu unruhig.

Dekoratives Plattenregal
Dekoratives Plattenregal

Zeigen, was man hat. Das funktioniert am besten mit Dingen, auf die man stolz ist. Deshalb können die Plattensammlung und die hauseigene Bibliothek als „Mehr ist Mehr“-Blickfang in den Wohnbereich integriert werden. Deshalb dürfen Sie Ihren Sammlungen (egal ob Platten, CDs, DVDs, Games…) einen Ehrenplatz einräumen, statt sie wahllos herumliegen zu lassen oder in Kisten zu verstauen. Mit dem passenden Plattenregal oder einer ganzen Bücherwand rücken die gesammelten Werke ganz allein für sich ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

Regal mit vielen Büchern
Regal mit vielen Büchern wird zum Blickfang

Mehr Kombinationen – Muster und Elemente kombinieren

Unter einem Muster versteht man eine sich regelmäßig wiederholende Struktur. An der Wand können Muster bereits ganz für sich allein einen Blickfang darstellen. Unsere Idee: Setzen Sie noch eins obendrauf. Brechen Sie das Muster doch einfach, indem Sie es mit anderen Elementen oder Motiven kombinieren, die eigentlich so gar nicht dazu passen.

Mustertapete mit Bilderrahmen kombiniert
Mustertapete mit Bilderrahmen kombiniert

Klischee: Muster bloß nicht kombinieren. Wir finden: Wenn es gefällt, dann auf jeden Fall.

Unser erstes Beispiel zeigte eine Tapete mit Blumenmuster, die durch weiße Bilderrahmen ergänzt wird. Inhalt dieser Bilderrahmen ist ein jeweils für sich eigenständiges Muster bzw. eine Graphik. Der Kniff bei der Sache ist der weiße Rand, der um die Bilder gelassen wird. So steht das Bildmuster nicht direkt mit der Mustertapete im Kontakt, stattdessen wir eine Art neutrale „Pufferzone“ eingerichtet.

Bunter Fliesenmix im Bad
Bunter Fliesenmix im Bad

Unser zweites Beispiel zeigt Muster- und Motivmix in verschiedenen Bereichen des Raums. Die knallbunten Fliesen sind zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftig, dafür aber nicht minder faszinierend. An der Wand hinter der Toilette befindet sich ein buntes Fliesenmosaik aus Pastelltönen. Die Rückwand der Dusche setzt sich aus Fliesen zusammen, die ein buntes Blumenbild ergeben. Auch wenn sich die Strukturen der einzelnen Bereiche (strukturiert vs. durcheinander) unterscheiden, sind die Bereiche farblich aufeinander abgestimmt. Damit das Gesamtbild nicht zu unruhig wird, sind die beiden Bereiche durch eine durchgehend farbige Fläche, die auch hier als neutraler Bereich zum Einsatz kommt, voneinander getrennt.

Viele Bilder an der Wand
Viele Bilder an der Wand kombiniert mit Musterkissen

Beim letzten Beispiel fällt der Mustermix an der Wand vergleichsweise dezent aus. Muster finden sich nicht nur an der Wand, sondern auch in Form der Kissen auf der Couch. Die gestreiften Sofakissen stellen eine Art Basis für den Mustermix dar. An der Wand werden zudem in unterschiedlich großen Rahmen abstrakte Muster und Formen miteinander kombiniert.

Mehr Bilder – Bilderwände mit verschiedenen Elementen

Der Klassiker an der Wand, wenn es um „Mehr ist Mehr“ geht, sind Bilderrahmen. Fotos und Rahmen in größerer Zahl an der Wand zu kombinieren ist eine vergleichsweise gängige Praxis.

Bilder über dem Bett
Bilderwand über dem Bett

Nicht zuletzt aus Galerien und Museen kommt uns der Anblick einer Bilderwand bekannt vor. Unser Beispiel zeigt eine Fotowand über dem Bett. Statt eines einzelnen Bildes können Sie auch hier auf eine größere Anzahl an Bildern setzen. Paradebeispiel für eine üppige Bilderwand ist die sogenannte „Petersburger Hängung“, bei der quasi jeder freie Zentimeter eines Salons mit Gemälden geschmückt wurde.

Bildermix an der Wand
Bildermix an der Wand

Bei Bilderwänden müssen die Rahmen und Motive sich nicht zwingend ähneln. Im Gegensatz zu unserem ersten Bildbeispiel ist diese Bilderwand zusammengewürfelt. Eine Weltkarte ohne Rahmen stellt das Zentrum des Arrangements dar, ergänzt wird die Bilderwand durch Rahmen in verschiedenen Farben und Größen mit verschiedenen Motiven. Einziger roter bzw. blauer Faden ist die Farbgestaltung, die von Blautönen dominiert wird.

Mehr Farbe – Keine Angst vor ziemlich bunten Wände

Bunte Wanddekoration im Jugendzimmer
Bunte Wanddekoration mit Mustertapete im Jugendzimmer

Zu bunt? Gibt es nicht. Nutzen Sie bunte Tapeten, um das „Mehr ist Mehr“-Gefühl an die Wand zu bringen. Farbenfrohe Tapeten gibt es in vielen Varianten. Entscheiden Sie sich für das Muster und die Farbkombination, die zu Ihrem Konzept passt.

Bunte Motivtapete
Blickfang: die bunte Motivtapete

Übrigens: Auch bei bunten Tapeten gilt, dass Sie beispielsweise nur eine Wand mit dieser Tapete gestalten können. Bleiben alle anderen Wände weiß bzw. einfarbig, ist die Motivtapete zwar ein Blickfang, sie erschlägt den Betrachter aber nicht komplett.

Mehr Wirkung – So sieht die Dekoration nach mehr aus

Und zum Schluss ein kleiner Trick mit großer Wirkung: Dekoration, die vor einem Spiegel steht, wird optisch vervielfältigt und wirkt gleich doppelt so imposant. Bestes Beispiel sind die Kerzen vor dem Spiegel aus 6 Kerzen werden 12. Der Trick funktioniert auch mit anderen Gegenständen.

Dekoration mit Kerzen und Spiegel
Einfacher Trick: Dekoration mit Kerzen und Spiegel